Skatepark in Hemmoor? Der Bürger reibt sich verwundert die Augen: das hatten wir doch schon mal, sogar wetterfest in einer Halle!
Zwar sah man Jugendliche auf ihren Inlinern oder Skateboards vom Bahnhof entlang der B 73 zur Halle pilgern, doch die Vorfreude auf Skaten auf einer spitzenmäßigen Anlage, sogar mit einer Bowl ausgestattet, wog alle Mühen auf.
Alles Vergangenheit! Genau zehn und ein halbes Jahr ist es her, dass die Skatehalle in Hemmoor eröffnet wurde, Initiator war ein gemeinütziger Verein. Zahllose ehrenamtlich geleistete Stunden über Wochen und Monate hinweg beim Abbau der Halle in Ritterhude, Transport und Wiederaufbau in Hemmoor; Unterstützung durch Sponsoren der heimischen Wirtschaft; Spenden von Bürgern und Geschäften; Tausende Mark in Form von Privatkrediten für das Projekt – die Begeisterung der Jugendlichen bestätigte, dass sich die Mühen gelohnt haben.
Keine 5 Jahre später war die Halle zu, der Verein durch Missmanagement pleite. Das gibt es, so tragisch es auch für die Beteiligten sein mag. Das Engagement von Verein, Bürgern, Unternehmen, die nie zurück bezahlten Privatkredite… ein bitteres Ergebnis für Bürgerengagement – cause perdue?
Mit Sicherheit nicht, wenn gerade jene Kommune, die jetzt einen Skatepark plant, diese Menschen, diese bürgerliche, ehrenamtliche Initiative, nicht im Stich gelassen hätte, als sie der Überforderung nicht mehr Stand halten konnten.
Statt sich mit den Betreibern an einen Tisch zu setzen, um für den Fortbestand der Anlage ein Konzept zu entwickeln, kam es zur Versteigerung. Und selbst dann wäre es mit 15 000 € für die Stadt noch ein „Schnäppchen“ gewesen.
Die heute veranschlagten 100 000 € für eine neue Anlage, aufgeteilt auf die vergangenen 6-7 Jahre, hätten den Betrieb der Halle gesichert: sie könnte bis heute in Betrieb sein!
Aber niemand signalisierte Unterstützung für das Projekt und so kam es unter dem Hammer in die Hände eines ortsansässigen Unternehmers, der die Halle abriss und die Skateanlagen, mit 150 000 DM einst teuerster Faktor der Anlage, entsorgte. Chapeau! Hemmor ist, wenn man trotzdem lacht!
Heute steht von diesem Projekt nur noch der Anbau der Toiletten einsam in der Landschaft, einschließlich Grundstein mit aktueller NEZ-Ausgabe und Beschreibung des Projekts – für „nachfahrende“ Generationen….
Andererseits: wundert sich jemand darüber, dass z.B. der Hemmoorer Waldkindergarten inzwischen bereits zum dritten Mal von Zerstörungswut heimgesucht wurde? Geschieht das aus Frust? Langeweile? Perspektivlosigkeit? Mangelnde Aufmerksamkeit? Ausgrenzung? Was werden die Kinder des Kindergartens in 8-10 Jahren tun, wenn sie altersmäßig in einem Entwicklungsstadium sind, wo das Gefühl „dazuzugehören“, anerkannt zu werden, überlebensnotwendig ist?
Auch Jugendliche haben eine Würde – auch wenn sie mitunter Eltern oder Lehrer zur Weißglut bringen – es ist eine verhältnismäßig kurze Zeit, in der sie unsere besondere Zuwendung, Geduld und Aufmerksamkeit benötigen, um für ihr Leben eine Orientierung zu finden. Es ist unverantwortlich, wenn wir dazu nicht (mehr) bereit und in der Lage sind.
Sigrid Beyer
Guten Tag! Nicht ganz richtig: Die Rampen wurden von uns abgebaut und nach Schleswig gebracht und dort wieder aufgebaut. Die Frage ist: Wer hat Sie damals aufgebaut? Gibt es noch jemanden der bei der Anschaffung „live“ dabei war? Wenn ja: Bitte gerne melden: alaska@foni.net. Leider sind diese Rampen nämlich beim grossen Sturm vor 2 Tagen den Bedingungen zum Opfer gefallen und wahrscheinlich ein Totalschaden. mfg Arne JÖHNK