Viele kommunale Nachbarn schauen, manchmal auch nervös, nach Hemmoor. Wie kriegen die ihre Stadt so hin, dass sie Anziehungskraft bekommt.

„Stadtentwicklung ist mehr als eine Versorgungsstation zu planen.“

Jetzt müssen wir klare Kante zeigen. Zwischen Stade und Cuxhaven kann unsere geographische Lage und die zukünftige Angebotsstruktur in Wohnen, Gewerbe, Mobilität, Einkaufen, Bildung und eine Beteiligungskultur mit Kindern und Jugendlichen am kommunalen Geschehen, die entscheidende Zukunftmarke sein. Darum will das Bürgerforum in Hemmoor den Stadtentwicklungsprozess mit weiteren Prioritäten untermauern. Kulturentwicklung muß stärker ins Zentrum der Ratspolitik gerückt werden. Das geplante Bürgerhaus, als der zukünftige Ort auch für überörtliche Veranstaltungen, muss kommen, ansonsten steigt die Gefahr, im Veranstaltungsbereich nicht mehr wahrgenommen zu werden. Das könnte unsere Stadt in dieser Beziehung bedeutungslos machen.

Auf der Juli Fraktionssitzung des Bürgerforums, wurden die Ziele für eine die Mitte der Bevölkerung stärkende Politik diskutiert. Wir wollen die städtischen Investitionen von Flächen für den privaten Wohnungsbau und die mittelständische Gewerbeansiedlung, mit der Entwicklung der sozialen Infrastruktur von Bildungs- und familienergänzenden Einrichtungen, von Kulturförderung und Stadtranderholung bis zum professionellem Marketing in einen konkreten Zusammenhang bringen.

Das bestehende integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) muß überarbeitet werden. Grundstücke in mitten der Stadt müssen bebauungsfähig gemacht werden und dafür muß viel offensiver geworben werden und gegenüber dem Landkreis als Genehmigungsbehörde auch mit sturem Nachdruck gefordert werden. Für den Wohnungsbau haben wir Potentiale im Inneren, aber weniger im äußeren Bereich. Stadthäuser mit der Qualität von barrierefreien Eigentumwohnungen brauchen wir in der Angebotsstruktur in noch viel größerem Maße.

Das sich in Planung befindende neue Gewerbegebiet an der B495, kann aus Sicht des Bürgerforums nur der Anfang gewesen sein, denn wir benötigen Gewerbe auch mit anspruchsvollen Arbeitsplätzen und die braucht Hemmoor dringend.

Das Stadtentwicklungsprojekt Projekt Otto Peschel Strasse gilt für das Bürgerforum als Vorzeigeprojekt, wie Hemmoor sich als Mittelzentrum einen zunehmend städtischen und mittelstandsorientierten Charakter geben kann. Es könnte das Aushängeschild unserer Stadtplanung sein. Rauskommen aus der Kreisliga der Mittelzentren, dass können nun unsere Hemmoorer Investoren zeigen, was für ein Investitionspotential in unserer Stadt steckt. Darum will das Bürgerforum im Zusammenhang mit der HVV Anbindung, ein professionelles Marketing aufbauen und damit auch Investoren bei ihrer Entscheidung hier in Hemmoor zu investieren Flankenhilfe zu geben.

Wir müssen in unserem Finanzhaushalt dafür Luft schaffen und dem Landkreis und dem Land Niedersachsen gegenüber standhaft Kante zeigen. Den ländlichen Raum zu stabilisieren, ist auch die strukturelle Aufgabe Hemmoors als Mittelzentrum. Mit jedem Zug der in Zukunft unsere Stadt anläuft, muß Hemmoor attraktiver werden. Hier will das Bürgerforum in den nächsten Monaten Akzente setzen. Stadtmarketing muß von Profis gemacht werden. Johannes Schmidt: „Obwohl Bescheidenheit eine Zier sein soll, aber in diesem Bereich brauchen wir weder Zier noch Bescheidenheit“.

Sozialstruktur unausgewogen

Sorgen bereitet dem Bürgerforum die Unausgewogenheit in der Sozialstruktur. Es entsteht in der Bevölkerung immer mehr der Eindruck, dass wir den sozialen Problemen zunehmend hinterherlaufen, bzw die Transparenz verlieren. Darum wird in den „Runden Tisch Sozialraumplanung“ im September große Hoffnung gesetzt. Wir fordern ein aktives und integratives Netzwerk aller Sozialraumakteure, um Impulse und Handlungsansätze zur Lösung von Problemen gemeinsam und jeder aus seiner Institution heraus erarbeiten und entwickeln kann. Auch der Landkreis steht hier mit seiner Jugendhilfestation in direkter Verantwortung.

Ein Familienzentrum ist für unsere Stadt einfach zu wenig. Auch unsere Schulen werden wir auf die Zukunftssicherung und Qualitätsentwicklung ansehen müssen. Hemmoor hat sehr viele  soziale Einrichtungen, aber es fehlt die verbindliche aktive Vernetzung mit dem Ziel der Selbstwirksamkeit im Sozialraum.   

 
Fotoabbildung  „Mehr Schüler, NEZ vom 31.7.17/ Darüber freut sich jede Stadt. Auch Hemmoor. Bund und Land schütten gerade Milliarden über Milliarden für Schulneubauten auf den Markt… am Geld wird es nicht liegen, sondern an der politischen Kompetenz eines Stadtrates und seiner Verwaltungsführung es zu entern.

 

Die gesellschaftliche Mitte stärken

Wenn die „Mitte“ schwach wird, gibt es ein Gesamtproblem von sozialer Stabilität. Darum wird das Bürgerforum eine Diskussion anregen, wie der vielfältige kulturelle Bereich unserer Stadt stärker gefördert werden kann. Viele Menschen, die im Bildungsbereich arbeiten, leben und wohnen nicht in Hemmoor. Das würden wir gerne einmal thematisieren. Aus Sicht des Bürgerforums, wurde der kulturelle Bereich in der Vergangenheit viel zu sehr sich selbst überlassen und wir müssen jetzt erleben, auch bedingt durch die demografische Entwicklung, wie echte Krisen in den Vereinsvorständen Vereine in ihrer Existenz bedrohen können.

Stadtpolitik hat richtige Perspektive

Hemmoorer Politik ackert an seiner Entwicklung und Zukunftsfestigkeit. Aber die Stadtidentität muß von Innen kommen und da liegt eine Vernachlässigung, die wir konkreter angehen müssen. Die Gruppe CDU/Bürgerforum hat in diesem Feld schon richtungsweisende Markierungen gesetzt und wir dürfen nicht nachlassen diese Thematik verstärkt in das stadtpolitische Handeln einzubringen. Eine Stadt, die nur auf Funktionalität setzt verliert die Anziehungskraft dort auch leben zu wollen. Die Perspektive stimmt, aber der Sozialraum ist noch nicht zeitgemäß.

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