Wo ist eigentlich in Hemmoor die Stadt in Sicht?

Offene Bürgerforum-Fraktionssitzung:  “Wo ist eigentlich Stadt in Sicht”. Ganzheitliches Stadt-Marketing fehlt.

Eine Stadt ist eigentlich ein “Schrittmacher” für die gegenwärtige Situation und für die zukünftige Entwicklung, so unsere Fraktion auf ihrer vergangenen Sitzung, angeregt aus den Themen der letzten Bürgerstammtischrunde. Die Hemmoorer Stadtentwicklungspolitik sollte unserer hiesigen Gesellschaft eigentlich auch Ideen und Visionen für die morgige Stadtzukunft aufzeigen und entstehen lassen.

Sind die massive Ansiedlung von Discountern, der Umbau der Zentrumsstrasse zur Lärmstrasse oder das Herausbrechen von Top-Wohnhäusern im zentralen Einkaufs-und Siedlungsbereich,  die Ansiedlung einer der kundenintensivsten Behörden an einer stark befahrenen Bundesstraße etwa Zukunftsbilder, die „Stadt in Sicht“ vermuten lassen? Wird der Rathausplatz die erste wirkliche Baumaßnahme sein, die unserer Stadt ein äußeres Gesicht geben und mit prägen könnte? Kann der neue Stadtplatz Geschichte schreiben für die Identität unserer Stadt? Sind die beiden Sparkassen/Bankengebäude dafür signalsetzend? Es ist noch gar nicht lange her, da stellte diese Hemmoorer Bauverwaltung noch einen Plan für einen Parkplatz anstelle eines Stadtplatzes vor. Diese Art Bild von „Stadt in Sicht“ ist nun wohl endgültig vorbei, obwohl es einige Ratsmitglieder gibt, die davon noch angetan sind.

Welches Gesicht hat unsere Stadt jetzt? Welches will oder soll sie mal haben, um positiv sagen zu können: ”Das ist meine Stadt”.  Wenn in unserer “sieben-Dörfer-“ oder „sieben-Stadtteil-Gemeinde“ am Horizont eine „Stadt in Sicht“ wäre, was würden die Menschen in Hemmoor denken und sehen (wollen) und wie würde dies das Leben in Hemmoor verändern? Das Bürgerforum hat die Vorstellung, dass eine Grundvorraussetzung für “Stadt in Sicht” selbstbewußte Ortsräte sind, die durch einen starken Stadtrat echte und gelebte Transparenz und nicht Parteiegoismen als Politikkonzept in den Vordergrund stellt. Die jetzige Verwaltungsspitze, auch getragen durch den Bürgermeister, möchte nach Möglichkeit einen stromlinenförmigen und im Konsens stets einigen Stadtrat. Doch es lässt sich der Eindruck immer weniger verwischen, dass ihnen ein Grundkonsens mit der Bevölkerung der sieben Stadtteilgemeinden nicht so wichtig erscheint. Bisherige Transparenz- und Beteiligungsversuche für strukturgebende Projekte und Entscheidungen, sind in Wirklichkeit nicht gelebte authentische Ansätze, sie sind in der Form aber ein althergebrachtes, verwaltungsstrategisches Führungsverständnis.

Ein erlebtes und gelebtes Hemmoor hätte schon lange “Stadt in Sicht” gehabt: es würde zum Beispiel Kultur, Mittelstandswirtschaft, Umwelt- und Energieprojekte sowie die örtliche Gesellschaft als „Seele unserer Stadt“ wesentlich intensiver auf der Agenda haben. Ein Beispiel ist die Ideen- und Visionslosigkeit, mit der das wunderschöne Refugium Heidestrandbad wieder in der Wahrnehmung unserer Menschen in der Stadt verschwindet. Wo erleben wir Akzente der Tourismusentwicklung ? Woran erkennen wir, dass dr Generalverkehrsplan überarbeitet wird? Woran erkennen wir, dass die Stadtausschilderung auf den modernsten Stand gebracht wird? Wo erleben wir eine gezielte Ansprache für ein  stadtverdichteten Wohnungsbau? Wo erleben wir das Aufnehmen der Idee einer Stadtbibliotek ? Mit wieviel Beharrungskraft hier immer wieder die Verwaltungsspitze und das Bauamt Energie verschleudert, ist fast legendär. „Stadt in Sicht“ fordert kreativ heraus, denn auch unser Hemmoor muß für die Zukunft umdenken, umbauen und muss den Charakter einer eigenen Identität unterstreichen, damit eine „Stadt in Sicht“ ist, die lebens- und liebenswert ist für die Menschen von heute und morgen.

Wir brauchen eine lebendige Wohnquartiersentwicklung, weil sie immer deutlicher angesagt ist, weil sie sich auch als kleine Stadtteilstadt mit kurzen Wegen entwickeln muss. Gegen das zentralistische Denkmodell der Verwaltungsspitze und Teilen der Politik in unserer Stadt muss sich ein mittelzentrales Modell entwickeln. Hemmoor ist dezentral und wird niemals eine geschlossene Einheit wie eine dichtbesiedelte Stadt sein können. Die Vorteile so einer Struktur gilt es auszubauen: Dezentralität kooperiert mit Zentralität. Darum sind Stadtteilräte heute wichtiger denn je, denn nur die Menschen dort können ihre Stadtteile wieder mit Lebensgeist füllen und zum wichtigen Lebensmittelpunkt erwecken.

 

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