Hemmoor kann auch Fredenbeck werden…
Dieser Zeitungsartikel aus dem Stader Tageblatt vom 26.1.23 sorgte bundesweit für Unruhe im Bereich der Altenpflegeinrichtungen.
Hier Auszüge unserer Position vom 13.12.2020 unserer Webseite:
Nein zur Neuansiedlung eines renditeorientierten Altenpflegeheimes an der Cuxhavener Straße im Ortsteil Althemmoor. Abseits und auf die grüne Wiese gestellt. 5-10% jährlich gesicherte Rendite auf Kosten der Altenpflegequalität. Großflächige Werbeanzeigen markieren die Geldmaschine in diesem Pflege und Gesundheitssektor….Es gibt für Hemmoor einen Großinvestor, dem nur die Immobilie interessiert und der Betreiber muss sehen wie er die Rendite erwirtschaftet. Das geht eine Zeitlang gut und dann …..? Das Beispiel in Neu Wulmstorf und nun auch in Harsefeld, wo solch eine Einrichtung genau aus diesen Gründen geschlossen wird, ist ein mahnendes Beispiel dafür, dass der Turbokapitalismus gnadenlos aus der letzten Epoche des Menschen riesige Geschäfte macht, koste was es wolle.
Der Fachkräftemarkt macht jetzt schon den gewachsenen, mittelstandsorientierten Altenheimen schwer zu schaffen. Spricht man mit den verschiedenen Betreibern unserer Einrichtungen im Raum Hemmoor, dann gibt es immer nur eine Antwort: „wo soll das Personal herkommen und dann werden sie von uns abgeworben und könnten damit dann auch in unseren Einrichtungen ein Stopp der Belegung auslösen”. Jeder mittelstandsorientierter Alten- und Pflegeheimbetreiber wird wieder in den eigenen Bereich investieren. Renditeunternehmen haben ganz klar andere Geschäftsmodelle und Zielsetzungen…diese entsprechen nicht der Wertehaltung des Bürgerforums.
Das wir weitere Altenpflegeheimplätze benötigen, steht außer frage. Aber mit diesem Bauvorhaben wird ein Großinvestor im Bereich der Immobilien mittelfristig auch unsere gewachsenen Strukturen nun auch im ländlichen Raum zerstören. Der Betreiber nennt es selber “Kanibalismus”. Im Krankenhausbereich erleben wir das schon in täglichen Meldungen. Lohnt sich nicht mehr, verkaufen oder schließen. Oftmals steht dann die Kommune wieder vor eine Tatsache gestellt, die sie allerdings im Krankenhausbereich häufig kurzsichtig mit verursacht hat.