„Innere Sicherheit“ muß heute zu einem ganzheitlichen Problemverständnis werden.
Dieses Thema braucht nicht nur das Ordnungsamt, sondern auch die örtliche Debatte darüber, wie im Sozialausschuss oder Bauausschuss bestimmte Vorhaben oder Probleme diskutiert werden. So könnten wir uns auch einen Ausschuss für kommunale Sicherheitsaufgaben vorstellen. 27% der Deutschen haben Angst vor einer Straftat/Gewalt. 75% der Deutschen glauben nicht daran, dass die Kriminalität weiter abnimmt.(HAZ 11.11.17 )
Was ist eine kommunale Sicherheitspartnerschaft ? Auch die EU will in einem Strategiepapier gegen Terrorbekämpfung in den Städten und Gemeinden höhere Sicherheitsstandarts verlangen. Poller bei Festen? Hollenstedt im Landkreis Harburg mit 3000 Einwohnern ist ein erstes Beispiel. Wenn schon Terrorbekämpfung in einem 3000 Seelendorf beim Herbstfest Anwendung findet, was bedeutet das eigentlich für das gesamte Sicherheits
empfinden der Bürgerinnen und Bürger, ja auch der Kinder. Terrorgefahr in den Dörfern, ist weit hergeholt oder doch nicht? Aber es trifft und verstärkt das allgemeine Unsicherheitsfühl
gegenüber Straftaten und Gewalt und einer veränderten Stadtathmosphäre merklich. Eine diffuse Mischung, die schon ziehmlich festsitzt und auch in Stimmungen und Meinungen, ja auch in den Umfragen und Wahlen zum Ausdruck kommt. Also direkt auch vor Ort in jeder Gemeinde und in jeder Stadt. Aber wo gibt es die übergeordneten kommunalen Foren zur Aussprache und zum Austausch über das Sicherheitsempfinden? Aber genau das wollen wir herstellen, denn mit fester Überzeugung hat das Bürgerforum auf seiner letzten Fraktionssitzung in Bröckelbeck, das Thema innerstädtische Sicherheit zu einem zentralen Zukunftsthema gemacht. Natürlich werden wir mit den anderen Fraktionen reden und versuchen, mit ihnen eine gemeinsame fraktionsübergreifende Veranstaltung zu diesem Thema zu machen. Doch mußte dieses Thema erstmal gesetzt werden und dass kostet Kraft. Die Widerstände, über kommunale Sicherheit zu reden, sind auf den unterschiedlichsten Ebenen nicht grad gering. Das Polizeikommissariat Hemmoor reagierte promt und sehr offen auf unsere Anfrage und steht einer öffentlichen Veranstaltung mit Chef und Präventionsbeauftragten sehr positiv gegenüber.
Ziel ist es, Anfang des Jahres 2018 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung Bürgerinnen und Bürger einzuladen um mit ihnen und geladenen Experten der Sicherheit und der Verwaltung über die örtliche Situation zu diskutieren. Wir wollen aber erst einmal zuhören und von Experten erklärt bekommen, was können die Bürger eigentlich unter einem Sicherheitskonzept oder einer Sicherheitspartnerschaft innerhalb unserer Stadt verstehen? Allgemeine oder spezielle Sicherheitskonzepte der Polizei kann man wie bekannt, überall nachlesen, aber damit sind sie noch lange nicht erklärt und wie können sie in der konkreten Lebenswirklichkeit von Menschen wahrgenommen und integriert werden? In welcher Wechselwirkung stehen sie mit der Politik und deren Stadtplanungsvorhaben?
Wer ist von amtswegen zuständig? Wie kann ein vertraulicher aber auch offener Dialog zwischen Bürgerinnen und Bürgern und den Sicherheitsorganen kontinuierlich entwickelt werden? Welche Wahrnehmung hat der Bürger, wenn auch nur eine wesentliche Straftat begangen wurde und bekannt wird, zu seinem ganz persönlichen Sicherheitsempfinden? Wie kommen Verunsicherung und generelle Übertragungen zustande? Können Fakten überhaupt das Sicherheitsempfinden verändern? Ist der kontinuierliche Kommunikationsprozess zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Polizei, Ordnungamt und Politik herstellbar? Aus unserer Sicht müßte es heissen, dass es mindestens einmal im Jahr eine offene Veranstaltungsform „Bürger und Polizei im Dialog für mehr Sicherheit“ kommen muß, denn offene und bürgerorientierte Gespräche mit Polizei, Ordnungamt und Politik, sind die beste Prävention gegen eine unsichere Stadtathmosphäre und darum will sich das Bürgerforum kümmern.. .